von Natalie S.
An einem verschneiten Winterabend übernachtete ein blondhaariges
Mädchen namens Finni bei ihrer besten Freundin Lina. Sie
tranken warmen Kakao, der in süße Schneemännergläser gegossen
war. Die Beiden saßen auf dem Bett von Lina und erzählten sich viele
Weihnachtsgeschichten. Plötzlich ging die Tür auf. Es war aber nur
Linas Mutter. Sie wollte, dass die Zwei langsam schlafen gehen. Als
Lina und Finni gemütlich und eingekuschelt in ihren Betten lagen,
schloss Linas Mama die Tür wieder und knipste das Licht aus. Lina
schlief schnell ein, aber Finni konnte nicht einschlafen. So wachte
dann auch Lina wieder auf und meinte:,, Komm wir gehen rodeln.“
Beide zogen sich an und schlichen leise in
den Keller, um den Schlitten zu holen. Lina ging voraus und sie
suchten sich den höchsten Berg in dem zehn Zentimeter hohen
Schnee. Dort oben war es nun doch sehr nebelig und sie konnten
schon fast nicht einmal mehr einander sehen. Deshalb fassten sie sich
an den Händen und wollten auch nicht mehr loslassen. Die
Freundinnen gingen trotzdem weiter, aber sahen leider nicht das
große Loch im Schnee. Als sie in die Öffnung im Boden fielen,
rutschten Finni und Lina durch einen Tunnel, der aus gefrorenem
Wasser bestand. Lina kam als erstes mit dem Fuß auf und
darauf folgte dann auch Finni. Vor ihren Augen lag ein düsteres,
kaltes und schwarzes Dorf. Die Bewohner trotteten mit einer nach
unten gesunkener Nase durch die Gegend. Die meisten von ihnen
waren Elfen und Feen. Finni fragte:,, Was ist hier passiert.“ Die
Antwort lautete: „Unser König hat sich verändern. Er
kümmert sich nicht mehr um uns und um das Dorf. Ich denke, weil
die Königin in einem tiefen Schlaf liegt und auch nicht mehr
erwacht.“ Lina und Finni bedankten sich höflich und spazierten zu
einem grauen und großen Schloss, das mit grünem Efeu überzogen
war. Sie drückten gemeinsam die Klinke des Tores hinunter und
waren sehr aufgeregt dem König zu begegnen. In einem sehr großen
Saal konnte man den Herren trauernd auf seinem Thron sehen.
Neben ihm lag seine wunderschöne Frau Elisa in einem Himmelbett.
Die Freundinnen beobachteten das Ehepaar für eine kurze Zeit,
aber wurden währenddessen von dem König entdeckt. Er fragte
interessiert: „Was wollt ihr hier?“ Sie erzählten ihm alles
und tauschten ihre Namen aus. Der König hieß nämlich, Hans. Er
erklärte ihnen:,, Ich gehe nicht mehr aus dem Haus, weil ich zur
Sicherheit nur bei Elisa bleiben möchte. Ich weiß jedoch wie ich
meiner Königin helfen kann, nämlich mit dem heiligen Wasser.
Dieses ist in einem Brunnen und auf einem hohen Berg.“ Hans
konnte niemandem um Hilfe bitten, weil er zu stolz dafür war.
Lina und Finni entschlossen sich, ihm zu helfen. Finni hatte den Berg
schon auf dem Weg entdeckt und wusste wo es lang ging. Als
sie dort ankamen, verloren die beiden Mädchen ihre Stimmen.
Der graue Berg mit getrocknetem Moos war höher als
sie gedacht hätten. Plötzlich meinte Lina überrascht: ,,Finni, sieh! Da
ist eine Holztür!“ Mit großer Freude wollten sie die Tür öffnen. Sie
war jedoch verschlossen. Finni sah Linas enttäuschtes Gesicht und
kramte zwei schwarze Haarklammern aus ihren Haaren. Mit
diesen war sie ein paar Minuten an der Holztür beschäftigt. Da
sprang die Tür auf und Lina machte ein erstauntes Gesicht.
Vor ihren Augen befand sich eine lange und weiße Wendeltreppe. Die
Beiden hatten keine andere Wahl und gingen Stufe für Stufe hinauf.
Endlich hatten sie die Treppe hinter sich gelassen und zogen eine
Klappe über sich auf. Erst kletterte Finni heraus und half daraufhin
Lina hochzukommen. Vor ihnen stand ein schöner Brunnen, der
neben
einem großen und hübschen Kirschbaum lag. Als sie das kostbare
Wasser in einen schwarzen Eimer voll löffelten, liefen die
Freundinnen die ganzen Treppen wieder hinunter. Die zwei rannten
so schnell wie nie zuvor zu dem König und verschütteten
währenddessen keinen einzigen Tropfen. Hans tropfte konzentriert
und mit Freude erfüllt das Wasser in den Mund seiner Frau. Kurz
danach riss Elisa ihre blauen, grünen Augen auf. Hans, Finni und
Lina hatten einen Kreis um sie gebildet. Sie freuten sich so sehr. Der
König und die Königin meinten glücklich:,, Vielen Dank für eure Hilfe.“
Sie verabschiedeten sich. Dieses Dorf wurde von ihnen gerettet und
es erwachte wieder zum Leben. Die Elfen und Feen hatten ihr
wunderbares Leben zurück. Sie verließen das Schloss, gingen zum
Tunnel sahen noch einmal zurück und krabbelten den Tunnel hinauf.
Finni und Lina krabbelten aus dem Loch und sah Linas Schlitten. Der
Nebel war weitergezogen, aber um Rodeln zu gehen waren sie schon
zu müde. Sie fielen in ihre warmen Betten und schliefen sofort ein.